Auf dem Blog findet ihr Bewertungs-Rankings zu weiteren rezensierenden Partner-Seiten im Netz. 2 davon habe ich nun mit den neuesten Rezensionen aktualisiert.
Wie immer sind die Listen sortier- und filterbar. Viel Spaß damit!
Mit Erlaubnis vom Tanelorn-User Der Läuterer, stelle ich hier nach und nach seine Horror-Abenteuer-Rezensionen vor. Für Feedback zu seinen Rezis folgt dem Link zum Tanelorn-Forum. Eine vollständige und sortierbare Liste seiner Rezensionen findet ihr auch HIER.
BLACK DROP, the
… handelt von einer uralten Gottheit, die auf einer nahezu menschenleeren Insel im Südpolarmeer gebannt werden bzw. auferstehen soll. Das Szenario bietet eine moralische Zwickmühle und ist ein puristisches Werk par excellence. So und nicht anders sollte Cthulhu sein.
ABSOLUT EMPFEHLENSWERT / ★★★★★
AUTOR Jason Morningstar
VERÖFFENTLICHUNG OUT OF TIME – Pelgrane Press, Trail of Cthulhu, 2010 – 19 Seiten
SETTING KLASSISCH 1930er – Das Kerguelen Archipel, eine subarktische Inselgruppe – 1933 Ein karges, vereistes und ungastliches Ödland; fernab jeglicher Zivilisation.
WISSENSWERTES ■ Der Ausdruck Black Drop bezeichnet das Vorbeiziehen des Planeten Venus als schwarzer Punkt vor der Sonne. Dabei hat die Venus einen scheinbaren Durchmesser von 1/30 der Sonnenscheibe. ■ Ähnlich wie die Falkland Inseln für die Briten, sollten die Kerguelen den Franzosen zur Schafzucht dienen. Andere Möglichkeiten zur Nutzung gibt es nicht, denn Bodenschätze sind dort kaum vorhanden. ■ Die Distanz zw. Kapstadt (Südafrika) und den Kerguelen beträgt ca. 4.500 km. Jene nach Melbourne (Australien) beträgt ca. 6.000 km und jene nach Buenos Aires (Argentinien) ca. 9.400 km.
PLOT EINSTIEG Eine Fahrt auf einem Frachter mit Ziel Südpolarmeer.
UNERKLÄRLICHES Ein 30-jähriger Zyklus.
ANPASSBARKEIT SCHWIERIG ■ Das Archipel liegt weit südlich im indischen Ozean und gehört zum französischen Hoheitsgebiet. Es ist ein unbedeutender, abgeschiedener und lebensfeindlicher Ort. ■ Es gibt für die Chars keinen wirklichen Grund die Inseln zu betreten, es sei denn, sie WOLLEN die Inseln betreten. Doch nur wenige Menschen haben wirklich einen Grund.
ATMOSPHÄRE Gefühle des Ausgeliefertseins, der Verzweiflung und der Ausweglosigkeit sind allgegenwärtig. Die Isolation durch die Lage bietet ein fantastisch-cthuloides Kolorit.
AUSRICHTUNG ERMITTLUNG + ACTION
KREATUREN The God of the Black Stone Die Kreatur wird im Szenario weder genau beschrieben, noch auf irgendeine Art und Weise benannt. Sie ist was sie ist und alles, was der SL aus ihr machen will; ansonsten bleibt sie nebulös. Je unbekannter die Kreatur ist, desto intensiver wird die mögliche Bedrohung durch sie empfunden – ganz im Stil eines H.P. Lovecraft.
ORIGINALITÄT EINZIGARTIG ■ Das Szenario greift auf die Werke Poes THE NARRATIVE OF ARTHUR GORDON PYM OF NANTUCKET, 1838 und Vernes LE SPHINX DES GLACES, 1897 zurück. FREE FORM ■ Die Chars können unterschiedlichen Spuren in beliebiger Reihenfolge nachgehen. PURIST ■ Je nach Vorliebe lässt sich das Szenario aber auch leicht in ein pulpiges Szenario umwandeln. TWIST ■ Nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Und dieser Plot bietet ein einzigartiges und überraschendes Ende, das sicherlich in Erinnerung bleiben wird. LOVECRAFTESK ■ Ein fantastisches Szenario, das eine verstörende Stimmung verströmt.
STIMMIGKEIT Das Szenario ist in sich stimmig und hat Referenzen zu historischen Begebenheiten.
PLOT ENTWICKLUNG Die Entwicklung des Szenarios wird sowohl von einer zeitlichen Komponente, den NSC Aktionen, als auch von den Aktionen / Reaktionen der Chars bestimmt.
SPIELER EINFLUSS HOCH ■ Die Spieler agieren / reagieren und alle ihre Handlungen haben einen grossen Einfluss auf das weitere Geschehen. ■ Das Ende ist nicht vorausbestimmt.
SPIELLEITER SKILL HOCH ■ Das Szenario ist sehr gut strukturiert, mit wenig Fliesstext, typisch für Trail of Cthulhu. Das Ganze wird in Szenen unterteilt, was sehr anwenderfreundlich ist, zumal in den Szenen deren Ausrichtung und Funktion vorausgeschickt werden. ■ Der hohe Detailreichtum des Ganzen erfüllt die karge Region mit Leben. ■ Das Szenario bietet eine ungewohnt feindselige Umgebung, einen real-historischen Hintergrund und eine moralische Zwickmühle. ■ Es gibt eine Reihe von Spuren, die gut gelegt wurden und zielführend sind. ■ Das Szenario bietet einiges: verdächtige Personen, einen tödlichen Kult, seltsame geologische und meteorologische Phänomene, Relikte und einen uralten Schrecken. Das Ganze ist mit internen Konflikten und Nationalismus gewürzt und bietet zudem einen sehr überraschenden Twist. ■ Interessant zu beobachten ist, wie unvoreingenommen bzw. wie vorurteilsbehaftet, die Chars mit den unterschiedlichen Parteien umgehen werden. ■ Das Szenario stellt eine Alternative zu BEYOND THE MOUNTAINS OF MADNESS dar und ist die wesentlich bessere Wahl.
NSCs Reichlich NSCs; 12 namentliche NSCs mit Werten und Fertigkeiten, sowie Kultisten + Mitgliedern der dt. Expedition
HANDOUTS Wenig inspirierende und nicht ansprechende Handouts! 13 Handout auf 11 Seiten: Dokumente (u.a. über den Venustransfer), 4 Karten (Geologie / Topographie), 2 Fotos (Fauna / Flora), 1 Schiffsplan
KAMPAGNEN TAUGLICHKEIT ONE-SHOT
PREGENS 6 Pregens auf 2 Seiten; 1 w / 5 m, mit kurzen aber guten Hintergrund-Informationen, Fertigkeiten und Antrieben.
STERBLICHKEITSRATE HOCH
FILME ZUM THEMA Jäger des verlorenen Schatzes von 1981, Whiteout von 2009 und The Cabin in the Woods von 2011
ACHTUNG SPOILER Die Chars sind mit einem französischen Versorgungsschiff knapp ausserhalb des Süd-Polarkreis unterwegs, um im abgelegenen und unwirklichen Archipel der Kerguelen, fernab jeglicher Zivilisation, wissenschaftliche Untersuchungen vorzunehmen. Ausserdem soll das Schiff die letzten französischen Siedler – drei Schafzüchter-Familien – an Bord nehmen und nach Frankreich zurück bringen. Die französische Regierung räumt ihre Kolonie und gibt diese auf; dies soll der letzte Besuch sein. Doch die Chars sind nicht die einzigen, die sich auf dem Weg in diese Einöde gemacht haben. Ein deutsches Schiff ist dort vor Anker gegangen und unter der Besatzung befindet sich ein SS-Offizier. Anscheinend sind es Mitarbeiter der deutschen Forschungsstation, die auf dem Friedhof eines alten Walfänger-Lagers, welche sich, zusammen mit den ausgeblichenen Knochen der erlegten Wale, zahlreich entlang der Küste befinden, erbaut wurde. Irgendetwas treibt in der Einöde dieser Inselgruppe sein Unwesen. Die Chars haben eine Wahl zu treffen; eine Wahl zw. Menschen mit sehr undurchsichtigen Zielen.
Spoiler
Zu Zeiten einer vorsintflutlichen Vergangenheit bildeten die Kerguelen die Spitze des versunkenen Kontinents Lemuria. Dort wurden die Menschen zu Sklaven einer blutgierigen Gottheit, deren Herrschaft erst der Untergang des Kontinents beenden konnte. Unter den Überresten des letzten Tempels Lemurias ruhte diese geschwächte Gottheit, bis Pelzjäger sie, mit dem Blut unzähliger abgeschlachteter Robben, versehentlich erneut weckten. Alle 30 Jahre wendet sie sich den Machthungrigen, Gierigen und Schwachen zu und lockt diese mit unsäglichen Versprechen. Und alle 30 Jahre machen sich die Hüter des Schwarzen Tropfens auf eine lange Reise, nehmen ein Ritual vor und opfern sich zugunsten der Menschheit, um die Auferstehung des Gottes zu stoppen. Tod und Wahnsinn warten auf alle Teilnehmer des Rituals – bis auf einen, der das nächste Bannen der Kreatur zu organisieren hat. Bereits vor Jahren wurden das Geologen-Ehepaar der Insel und zwei der drei Siedler-Familien zu seinen Dienern, die blutrünstige Rituale an den Menschen verüben und dadurch dazu beigetragen, dass die Gottheit erneut erstarkt. Die Hüter und die Kultisten haben diametrale Ziele. Die Hüter sind allesamt Todgeweihte. Sie scheinen nicht vertrauenswürdig zu sein und lassen sich durch nichts von ihrer Mission abbringen. Die Kultisten haben ihrerseits nichts zu verlieren und sind begierig darauf, ihren Gott zu befreien. Die Chars werden das Zünglein an der Waage sein.
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Zahltag
Titel: Zahltag Veröffentlichung: Stummer Schrecken (Pegasus) System: CoC, 7. Edition Spieldauer: ein Spielabend (wir haben ca. 4 Stunden benötigt) vorgefertigte Charaktere: ja, aber auch mit anderen Gangstercharakteren oder sogar vollkommen anderen Berufen spielbar Handouts: 0 – 4 + Karte
Ort: Arkham Zeit: 18. Oktober 1922, es geht aber jedes andere Datum in den 1920ern und 1930ern. Dann müssen nur gewisse Handouts angepasst werden Antagonisten/Kreaturen: Azathoth-Kultisten, wahnsinnige Personen, Diener der äußeren Götter, Azathoth höchstpersönlich NSCs: wenige Einstieg: Auftrag von Gangsterboss kampagnentauglich: One-Shot, aber prinzipiell ja, mit Einschränkungen wegen hoher Wahrscheinlichkeit für TPK oder Wahnsinn Besonderheiten: keine
Zusammenfassung: Die Investigatoren sind Gangster, die von ihrem Boss einen Auftarg erhalten. Sie sollen einen Dieb finden, der statt für den Boss für einen Sektenführer Schriftstücke und Artefakte gestohlen hat. Diese sollen die Investigatoren ebenfalls beschaffen. Der Dieb führt mit dem Diebesgut in seiner Wohnung aus Versehen ein Ritual durch, mit dem die Realität von Azathoth durchdrungen wird. Das Haus macht damit seine Bewohner wahnsinnig und aufgrund der nichteuklidischen Geometrien kann es nicht mehr verlassen werden, bis das Ritual gestört wird. Genre: Gangsterdasein, investigativ, Mythos-Horror Stil: durch die zwei Teile schwer konkret zu sagen, am ehesten: am Anfang pulpig, später puristisch
Positiv:
Gangster sind eine nette Abwechslung zum normalen Typus des akademischen Investigators.
Die gemeinsame Ansprache des Bosses deckt auch die Fehlleistungen der einzelnen Gangster auf, was zu wunderbaren Sticheleien untereinander führen kann.
Positiv bis neutral:
Im zu untersuchenden Haus gibt es viele Möglichkeiten auf Dinge zu stoßen, die abartig sind oder nicht existieren dürfen. Das sind teilweise richtige coole Sachen oder Dinge, auf die man in normalen Abenteuern nicht stößt, es kann aber sehr viele STA kosten. Tipp: Zurückhaltung. Lieber nur drei krasse Räumlichkeiten als sechs. Sonst besteht die Gefahr der Abnutzung.
Neutral:
Es gibt einen großen Bruch zwischen dem ersten, ruhigeren bzw. normalen Teil und dem mythosgeschwängerten Teil im Haus. Dieser Bruch kann sehr cool sein, vor allem, wenn er einen WTF-Moment bei den Spielern auslöst. Er kann aber auch frustrieren, weil man nicht mehr zurück kann. Der Bruch bedeutet aber in jedem Fall einen Bruch im Stil und der Atmosphäre, der etwas seltsam rüberkommen kann. Tipp: Auch am Spieltisch selbst eine Pause nach dem Eintreffen im Haus einbauen. So kann man besser die lockere Atmosphäre des ersten Teils in die angespannte Atmosphäre des zweiten Teils überführen.
Der Handlungsablauf ist klar strukturiert, lässt den Spielern aber genug Raum für eigene Entscheidungen bis sie ins Haus gehen. Danach ist es ein Schlauch.
Negativ:
Die vorgefertigten Charakter haben es entweder schwer im investigativen Teil (was auch mal ein Reiz sein kann) oder haben erst gar keine Motivation für Nachforschungen sondern gehen gleich ins Haus. Das endet dann aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem TPK.
Sehr tödliches Ende. Der TPK ist sehr wahrscheinlich. Man muss schon Glück/einen gnädigen Spielleiter/wirklich alle Infos haben, um zu überleben oder um nicht wahnsinnig zu werden. Azathoth kann einen immerhin bis zu 100 STA kosten (zu Recht). Das ist insbesondere für Einsteiger frustrierend.
Anmerkungen und weitere Tipps:
Man kann gut eigene Ideen für Horror- oder WTF-Momente im Haus einbauen. Ich habe zum Beispiel dreist beim Computerspiel Antichamber geklaut und einen Gang eingebaut, der um eine 90°-Ecke geht, danach um eine 90°-Ecke geht, danach um eine 90°-Ecke geht, danach um eine 90°-Ecke geht usw. bis man zurück geht.
Der fleißige Tanelorn User Der Läuterer hat mittlerweile über 160 Rezensionen zu cthuloiden Horror-Szenarien verfasst, die ich hier im Blog in einem sortier- und filterbaren Index verlinke. Heute habe ich die Liste mal wieder aktualisiert. Viel Spaß damit!
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Das Erbe der Crawfords
Titel: Das Erbe der Crawfords Veröffentlichung: Innsmouth – Küstenstadt am Teufelsriff (Pegasus) System: CoC, frühere (6.?) Edition Spieldauer: ein Spielabend (wir haben ca. 4 Stunden benötigt) vorgefertigte Charaktere: nein Handouts: 0 + Karte + Grundrisse
Ort: Innsmouth Zeit: 1925, es geht aber auch leicht ein anderes Jahr Antagonisten/Kreaturen: Tiefe-Wesen-hörige/Marsh-hörige Menschen, degenerierter Tiefe-Wesen-Hybrid NSCs: sehr wenige bis einige Einstieg: Investigator erbt Haus kampagnentauglich: ja Besonderheiten: keine
Zusammenfassung: Die Investigatoren soll ein Haus in Innsmouth begutachten. Dabei befreien sie aus versehen einen degenerierten Tiefe-Wesen-Hybriden, der fortan in der Nachbarschaft sein Unwesen treibt. Genre: investigativ + etwas Mythos-Horror Stil: puristisch
Positiv:
Stimmungsvolle Kleinstadt. Innsmouth ist Atmosphäre pur. Tipp: Die Spieler sollten „Schatten über Innsmouth“ nicht kennen
Dezenter Mythos.
Super Einstieg für Innsmouth, da die Investigatoren aus einem guten Grund in die Stadt kommen und sogar von Ralsa Marsh erwartet werden. Bei ihnen wird also nicht zu viel Misstrauen geweckt, weil die Autoritäten in ebenso wenig Misstrauen entgegenstellen.
Sandbox Innsmouth. Die Investigatoren können sich überall umschauen und einen Eindruck von der Stadt erhalten. Tipp: NSCs einbauen, die später noch wichtig werden können, wie natürlich Ralsa Marsh, aber auch Eustis Eliot.
Neutral:
Erbschaft-Abenteuereinstieg.
Negativ:
Die Investigatoren sind Schuld an der Freilassung von Gregory Grawford und können das nicht verhindern.
Es ist schwierig die Investigatoren mehrere Tagen in der Stadt zu lassen, sodass sie wirklich die Geschehnisse um Gregory Grawford mitbekommen. Tipp: Entwicklung von Gregory Grawford auf ein bis zwei Tage bschleunigen i.V.m. dem nächsten Tipp.
Gregory Grawford ist am Anfang so groß wie eine Ratte. Das fand ich selbst für Mythosverhältnisse einfach total unpassend. Tipp: Einfach bei der Größe eines kleinen Kindes anfangen und ihn in einen unzugänglichen Verschlag kauern lassen.
Reiner Fokus auf Atmosphäre. Das kann schnell langweilig werden. Das Abenteuer sagt selber:
„Kurz, viel gibt es in diesem Szenario nicht zu gewinnen: Nur ein baufälliges Haus voller vernachlässigter Antiquitäten und Geheimnisse und – wichtiger – einen ersten Blick auf den düsteren Schatten über Innsmouth.“ Tipp: Das Abenteuer als Auftakt einer Innsmouth-Kampagne nehmen. Als Einzelabenteuer funktioniert es nicht.
Anmerkungen und weitere Tipps:
Ein oder mehrere Investigatoren können das Blut der Tiefen Wesen in sich tragen und erste Hinweise auf diesen Umstand finden. Ich habe das nicht gemacht. Wenn man das aber will, dann sollte man sich sicher sein, dass die Spieler damit kein Problem hätten.
Fazit:
Ein sehr stimmungsvolles aber vom Plot her langweiliges Szenario, das super als Auftakt für eine Innsmouthkampagne dienen kann.
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BEGRABEN!
… dreht sich um die unfreiwillige Gefangenschaft in der Gruft einer ägyptischen Ausgrabungsstätte. Atmosphärisch genial auf den Punkt gebracht, weiss das Szenario seine Spieler stets unter Spannung zu halten. So und nicht anders sollte Cthulhu sein.
SETTING
KLASSISCH – Ägypten, eine Grabungsstelle – 1928
PLOT EINSTIEG
Archäologische Grabung am (angeblichen) Grab des Nephren-Ka.
UNERKLÄRLICHES
Der Schatten in der Finsternis.
ANPASSBARKEIT
Jedes Setting wäre möglich, z.B. auch ein keltisches Hügelgrab.
ATMOSPHÄRE
Die Stimmung ist bedrohlich und immer getrieben. Spannungsgeladen, mit Hektik und Zeitdruck.
Das Szenario ist auf verzweifelte Aktionen und schnelles Handeln ausgelegt.
Die Dunkelheit, in der das Szenario spielt, lässt sich leicht auf die Situation am Spieltisch übertragen.
Das Szenario atmet Grusel pur. Jeder, der sich auf den Plot einlässt, kann förmlich die Beklemmung und die eigene Blindheit fühlen, den Äonen alten Staub schmecken und den Angstschweiss der Chars riechen.
AUSRICHTUNG
SURVIVAL
KREATUREN
Der Schatten aka Düsterer Körperfresser, eine Art Farbe aus dem All
ORIGINALITÄT
EINZIGARTIG
Mit leichten Anklängen an Lovecrafts GEFANGEN BEI DEN PHARAONEN.
LOCKED BOX
PLOT ENTWICKLUNG
Der Plot entwickelt sich zuerst recht beschaulich nimmt dann jedoch schnell Fahrt auf und ist dabei recht lovecraftesk.
SPIELER EINFLUSS
Der Einfluss der Spieler bleibt recht überschaubar, da sie sich ständig auf der Flucht nach vorne befinden.
SPIELLEITER SKILL
Auch für Anfänger geeignetes Szenario. Wem der Plot zu kurz sein sollte, der kann das Ganze problemlos noch etwas ausschmücken – für Hieroglyphen, Sarkophage, Mumien, Schätze und Fallen ist immer Platz.
ABER VORSICHT! Das Szenario würde dabei aber immer mehr zum Dungeoncrawl verkommen, was sehr schade wäre.
STIMMIGKEIT
Ein Echtzeit Szenario – kurz, knapp und in sich stimmig.
Das einzige, das am Szenario etwas unlogisch erscheint, ist die Tatsache, dass sicher niemand in einer solchen Katastrophensituation, stolpernd und ertastend, die unbekannte, in Stein gemeisselte Finsternis erforschen würde. Jeder normale Mensch würde vor Ort bleiben und auf den Rettungstrupp warten.
Welcher der Chars Streichhölzer oder ein Feuerzeug bei sich trägt, sollte man davon abhängig machen, welcher der Spieler tatsächlich raucht.
NSCs
Zwei, für das Szenario nicht relevante, Schockmomente liefernde, Opferlämmer.
KAMPAGNEN TAUGLICHKEIT
One Shot oder Ägypten Kampagnen Szenario.
PREGENS
Voll ausgearbeitete, doppelseitige Handouts, mit Hintergrundinfos und Inter-Char-Konfliktpotenzial und das Beste: der Schurke ist ein Char und kein NSC.
STERBLICHKEITSRATE
Hoch
FILME ZUM THEMA
Die Mumie von 1933, Die Rache der Pharaonen von 1959 und Das Erwachen der Sphinx von 1980
ACHTUNG SPOILER
Die Chars sind Wissenschaftler und Grabungs-Mitarbeiter, welche archäologische Arbeiten an einer ägyptischen Ausgrabungsstätte vornehmen. Sie glauben, das Grab des Schwarzen Pharaos, Nephren-Ka, gefunden zu haben. Doch sie irren sich.
Eine freigelegte Grabkammer bietet Kühlung vor der sengenden Sonne. Doch plötzlich werden die Chars durch eine Sprengung aus der Ruhe ihrer Arbeit gerissen.
Schnell haben die herabstürzenden Tonnen sandiger Felsmassen alles unter sich begraben! Der Eingang ist völlig verschütten. Feiner Staub hüllt die Chars ein. Wenige Arbeiter konnten fliehen, einige wurden zerquetscht oder schwer verletzt – ihre Schreie gellen durch die Dunkelheit, bis sie irgendwann endlich doch verstummen.
Spoiler
Dies war kein Unfall, sondern feige Sabotage – aber der Sprengstoff hatte sich zu früh, durch die Gluthitze, selbst entzündet. Die Eingeschlossenen, die Chars und zwei ägyptische Arbeiter, sind in der Dunkelheit des Grabes gefangen aber nicht allein – und einer unter ihnen ist der Saboteur selbst. Die Chars haben nur zwei Öllampen, eine Spitzhacke und ein Seil. Nicht genug, um sich selbst befreien zu können. Doch die Chars spüren einen Luftzug. Nun gilt es gemeinsam den anderen Ausgang zu finden, während der Saboteur weiterhin versucht die Archäologen zu entsorgen. Dann stossen sie auf Graffiti, einige Worte in arabisch, mit Blut an eine Wand geschrieben. Jemand war bereits hier – Grabräuber – es ist eine verzweifelte Warnung. Schnell wird klar, dass Licht in der Finsternis des Grabes überlebenswichtig ist, denn dort lauert ein gefährlicherer, uralter und überaus hungriger Feind.
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AMIDST THE ANCIENT TREES
dt. INMITTEN URALTER BÄUME
… dreht sich um die Zeit nach einer Schiesserei, als die Täter auf der Flucht und Suchtrupps Ihnen auf der Spur sind. Das Ganze ist ein oberirdischer Dungeon Crawl, der Einsteiger-freundlich sein soll, jedoch nicht die Stärken des Systems ausspielt, sondern dessen Schwächen. Der Plot vermittelt Neueinsteigern ein völlig falsches Bild. Das ist nicht Cthulhu NEU, sondern D&D ALT.
SETTING
KLASSISCH 1920er – ein Waldgebiet in Vermont, USA – 1925
PLOT EINSTIEG
Die Chars bilden einen Suchtrupp und verfolgen Gangster durch einen Wald.
UNERKLÄRLICHES
Zombies auf einer Baustelle mitten im Wald.
ANPASSBARKEIT
UNNÖTIG
Wäre das Ganze eine militärische Mission hinter den feindlichen Linien, würde der Plot genau so funktionieren.
ATMOSPHÄRE
Die Stimmung ist anfangs kaum bedrohlich, was sich im Laufe des Szenarios jedoch ändert. Dennoch will der Funke nicht wirklich überspringen.
Die Entbehrungen, welche die Chars im Wald zu erdulden haben, wirken sich erstaunlicherweise weder auf sie, noch auf die weiteren Ereignisse aus.
Die Verfolger werden zu Verfolgten, doch auch Tontaubenschiessen auf Untote macht ein Szenario nicht spannend(er).
AUSRICHTUNG
ACTION
KREATUREN
Gla’aki (GOO), Diener des Gla’aki (Untoter)
ORIGINALITÄT
GERING
→ Das Szenario wirkt wirr zusammengewürfelt und uninspiriert, so als habe der Autor den Wettbewerb ‘Unsäglichster Plot seit langem!’ gewonnen. Es wurden so viele unterschiedliche Elemente vermengt, dass das Ganze sehr überfrachtet wirkt.
→ Der Plot gaukelt den Spielern eine Sandbox vor, erinnert dabei aber sehr an die Fighting Fantasy Bücher von Steve Jackson and Ian Livingstone zu Anfang der 80er. “The path forks. If you turn left, go to 40; if you turn right, go to 163.”
RAILROADING
Railroading auf einer Achterbahn ist auch nur Railroading.
PULP
Der Plot ist überaus kampfbetont.
PLOT ENTWICKLUNG
Das Szenario beginnt ruhig und ist zuerst mehr eine Art Schnitzeljagd. Nach Wirrungen und Verirrungen wird es immer kampfbetonter.
SPIELER EINFLUSS
GERING
Das Szenario gaukelt dem Spieler vor, den Plot aktiv gestalten zu können, dennoch folgen die Chars nur Brotkrumen.
SPIELLEITER SKILL
GERING
→ Obwohl der Plot einem guten Cthulhu Szenario absolut unwürdig ist, so sind dessen Aufbau und dessen Struktur doch bemerkenswert gut gelungen. Zu Anfang werden die Ursachen und die Hintergründe des Plots beleuchtet. Die NSCs werden kompakt gelistet und knapp beschrieben. Es gibt ebenfalls eine Zeitleiste mit der Abfolge der Ereignisse. VORBILDLICH.
→ Der Ablauf des Szenarios beschränkt sich auf nur 3 Tage und 2 Nächte ingame.
→ Das Szenario ist problemlos für SL Newbies eignet, aber wesentlich mehr D&D als Cthulhu.
→ Die Chars folgen den Ereignissen und Begegnungen wie an einer Perlenschnur gezogen.
→ Das Ganze bricht mit den Traditionen der Lovecraft Geschichten und entspricht inhaltlich mehr den Cthulhu Plots der 80er Jahre, da das Ganze für Hardboiled Chars ausgelegt ist und nicht für Bücherwürmer – investigative Fertigkeiten kommen NICHT zum Tragen.
STIMMIGKEIT
→ Das Szenario ist in seinem Aufbau zwar stimmig, aber dennoch wirr. Die Zusammenhänge wirken konstruiert und weit hergeholt.
→ Die Idee mit dem Kristall Kerker Gla’akis ist dennoch gelungen, zumal die Spieler wohlmöglich die falschen Schlussfolgerungen daraus ziehen werden.
→ Weshalb Väter mit ihren Söhnen gerade in einem Waldstück jagen wollen, in dem es bekanntlich kein jagbares Wild gibt, ist unlogisch. Weglassen.
→ Als die Chars in dem verlassenen Waldstück auf Verfolgungsjagd gehen, herrscht dort so viel Treiben wie an sonnigen Wochenenden im Stadtpark: 3 Geiselnehmer + 1 Geisel, 4 Geologen (Diener des Gla’aki), 4 Jäger (2 Väter & 2 Söhne), 5 zeltende Künstler (Diener des Gla’aki in spe), 5 Deserteure des Bürgerkriegs (Diener des Gla’aki) und Suchtrupps in unbekannter Zahl und Grösse – so eine Rush Hour ist der reinste Blödsinn; kürzen.
→ Interessant, wie hilfreich, ist es, die Chars auf einen der anderen Suchtrupps treffen zu lassen.
NSCs
EINIGE grob umrissen, mit Werten und Fertigkeiten.
HANDOUTS
Handouts (engl.): keine
Handouts (dt.): 4x Traumlockrufe, 1x Tagebuchseite
Weshalb Pegasus seine Handouts so generiert, dass sie so gut wie unleserlich sind – vergilbt, zerknittert und mit krakeliger Handschrift geschrieben – weiss wohl nur der Verlag selbst. Anwenderfreundlich ist das nicht, obwohl es gut aussieht.
KAMPAGNEN TAUGLICHKEIT
ONE-SHOT, allerdings auch als normales Szenario geeignet.
PREGENS
NEIN
STERBLICHKEITSRATE
MODERAT
FILME ZUM THEMA
Wrong Turn von 2003, Shrooms – Im Rausch Des Todes von 2007, Wake Wood von 2011 und Jersey Devil von 2012
ACHTUNG SPOILER
Die Nachricht verbreitete sich schnell. Die Lösegeldübergabe nach der Entführung der 16-jährigen Tochter eines Geschäftsmannes endete in einer Schiesserei mit der Polizei. Die drei Täter befinden sich seitdem, mit Geld und Geisel, auf der Flucht. Die Polizei stellt Suchtrupps zusammen, um das Waldgebiet zu durchkämmen. Die Entführer sollen zur Strecke gebracht und die Geisel befreit werden. Die Chars, die vor kurzem einander noch unbekannt waren, bilden jetzt einen solchen Suchtrupp. Die ganze Unternehmung entpuppt sich jedoch als schlecht geplant und als zeitintensiver als erwartet – bald bricht die Dunkelheit herein, worauf die Chars nicht vorbereitet sind und so müssen sie die Nacht ohne Schutz und Decken verbringen. Nicht nur Hunger und Durst quälen die Chars, sie werden auch noch von Albträumen geplagt und finden am nächsten Tag den ersten Toten.
Spoiler
Der Teil des Waldes, wohin die Entführer geflohen sind, ist kaum erforscht, da sich hier seltsamerweise kein jagdbares Wild aufhält. Der Vater der Entführten hat eine Gruppe Geologen in diese Gegend geschickt, um nach Vorkommen von Mineralien zu forschen. Die Chars sind also keineswegs allein im Wald. Zwei Väter mit ihren Söhnen sind hier auf der Jagd. Ebenfalls soll eine Gruppe Kunst Studenten im Wald unterwegs sein. Sie entdecken deren verlassenes Zeltlager und ihre verstörenden Werke. Später stossen sie am Ufer eines Sees auf die gepfählten Künstlern selbst, die unter Qualen um ihren Tod betteln. Irgendwo mitten im Wald finden die Chars Reifenspuren eines Lkw und entdecken dann den Laster selbst, bis sie schliesslich den untoten Fahnenflüchtigen der Unions-Armee aus der Zeit des Bürgerkriegs in die Arme laufen, die zuvor schon einige Menschen gefangengenommen haben, um sie in weitere Diener ihres Gottes zu verwandeln. Die Chars werden in einer Arbeiterhütte an einem See festgesetzt, in deren Nähe sich eine Baugrube befindet – hier wurde mit Dynamit gearbeitet und die mittlerweile untoten Geologen versuchen einen grossen Kristallsplitter zu bergen.
Mit Erlaubnis vom Tanelorn-User Tegres, stelle ich hier nach und nach seine Abenteuer-Rezensionen vor. Für Feedback zu seinen Rezis folgt dem Link zum Tanelorn-Forum.
Sobeks Silvester
Titel: Sobeks Silvester Veröffentlichung: Feiertage der Furcht (Pegasus) System: CoC, 7. Edition Spieldauer: ein Spielabend (wir haben ca. 6 Stunden benötigt) vorgefertigte Charaktere: nein Handouts: 1 bis 3
Ort: Berlin Zeit: Silvester und Tage nach Neujahr in den 1920ern Antagonisten/Kreaturen: Mumien NSCs: wenige Einstieg: Einladung zu einer Silvesterfeier kampagnentauglich: ja, als Anfangsszenario geeignet Besonderheiten: keine
Zusammenfassung: Die Investigatoren werden zu einer Silvesterfeier eingeladen, bei der eine Mumie ausgewickelt und Teile abgebrochen werden. Einer der Investigatoren bekommt eine Mumienhand, die an Neujahr lebendig wird, als ein Okkultist beabsichtigt-unbeabsichtigt die Mumie zum Leben erweckt. Genre: klassischer Grusel-Horror Stil: eher pulpig
Positiv:
Die Silvesterparty ist sehr stimmungsvoll.
Es können verschiedenste Charaktere miteinander bekannt gemacht werden. Es ist als Einsteiger- oder als Startabenteuer einer neuen Kampagne geeignet.
Die Mumienhand ist gruseliger als man denkt. Sie hat den Investigatoren echt Angst gemacht.
Die Investigatoren haben faire Chancen gegen die Mumie(n), wenn sie sich halbwegs clever anstellen.
Die NSCs sind simpel gehalten, aber schön charakteristisch, um sie gut ausspielen zu können.
Tipp: Ich habe noch einen weiteren Beschenkten eingebaut, einen Studenten von Erman, der mit der Übersetzung von Texten betraut war und ebenfalls einen Mumienteil erhalten hat. Als dieser zum Leben erweckt wurde, erschreckte sich der Student so stark, dass er die Treppe herunterfiel und starb.
Der Handlungsablauf ist klar strukturiert, lässt den Spielern aber genug Raum für eigene Entscheidungen.
Negativ:
Es gibt keine Tipps, wie die Charaktere nach der Silvesterparty zusammentreffen können, wenn sie sich nicht schon kennen. So erlebt nur ein Investigator die lebendige Hand oder man muss die verschiedenen Investigatoren etwas künstlich zusammenführen oder sie anstupsen.
Die Karte des Lagerraums ist unnütz.
Die Verhaltensbeschreibung der Mumie, wenn sie das Zepter hat, ist etwas dünn.
Das die Mumie einfach so durch verschlossene Türen gehen kann, wirkt wie ein billiger Trick.
Anmerkungen und weitere Tipps:
Das Abenteuer an Silvester zu spielen, erhöht die Stimmung.
Ich habe ein Rätsel eingebaut, bei dem die Spieler eine Übersetzungen eines alten ägyptischen Textes erhalten haben. Mit der konnten sie sie Hieroglyphen identifizieren, die sich wiederum auf einem Kasten befanden, in dem bei mir das Zepter lag. Auf dem Kasten befanden sich insgesamt neun Hieroglyphen, aber es wurde eine Kombination von nur dreien gesucht. Wenn die Spieler die richtigen finden, geht der Kasten auf, sonst bekommen sie eine gewischt.
Fazit:
Die Cthulhu-Variante eines Bier-&-Bretzel-Abenteuers. Das Abenteuer ist simpel, macht Spaß und erzeugt wohligen Grusel.
Mit Erlaubnis vom Tanelorn-User Rhylthar, stelle ich hier nach und nach seine Abenteuer-Rezensionen vor. Für Feedback zu seinen Rezis folgt dem Link zum Tanelorn-Forum.
Klappentext: The world needs heroes, now more than ever.
The Two-Headed Serpent is an action-packed, globe-spanning, and high-octane campaign set in the 1930s for Pulp Cthulhu. The heroes face the sinister conspiracies of an ancient race of monsters hell-bent on taking back a world that was once theirs.
Working for Caduceus, a medical aid organization, the heroes will loot a lost temple in the forests of Bolivia, go head-to-head with the Mafia in New York City, face a deadly epidemic in the jungles of North Borneo, uncover the workings of a strange cult in dust-bowl-era Oklahoma, infiltrate enemy territory inside an awakening volcano in Iceland, face the horrors of hideous medical experiments in the Congo, race to control an ancient and powerful artifact on the streets of Calcutta, and ultimately travel to a lost continent for a desperate battle to save humanity from enslavement or annihilation!
Meine Eindrücke (inkl. Spoiler!):
“The Two-Headed Serpent” (im Folgenden: THS) ist eine knapp 280seitige Kampagne für Pulp Cthulhu, wobei die Betonung hier eindeutig auf “Pulp” liegt. Puristen bzw. Spieler/SL, die eher auf den investigativen Part bzw. den Horror-Aspekt von Cthulhu stehen, werden eventuell nicht ganz glücklich werden.
Worum geht es?
Wie im Klappentext erwähnt, arbeitet man in den 1930ern für die Caduceus Organisation, die vordergründig medizinische Hilfe auf der ganzen Welt stellt. Doch sehr schnell (quasi in der Einleitung) wird den Spielern und den SC klar (gemacht), dass die Organisation sich eher dem Kampf gegen den Mythos verschrieben hat…so scheint es jedenfalls.
Was passiert aber wirklich (massive Spoiler)?
Caduceus ist nur eine Tarnung und auch der Kampf gegen den Mythos ist nicht ihre wahre Absicht. In Wirklichkeit haben “Serpent People” (ich nutze die englischen Begriffe, da mir die deutschen Übersetzungen nicht geläufig sind) die Organisation übernommen und versuchen über sie (und damit mit Hilfe der unwissenden SC), ihren verlorenen Kontinent Mu wieder in unsere Realität zu bringen und die Menschheit zu versklaven und zu hybridisieren. Als wäre das nicht genug, gibt es aber eben auch noch die Gegenorganisation, denn beim Untergang von Mu waren sich die “Serpent People” nicht ganz einig, um es vorsichtig auszudrücken. Die andere Organisation, “The Inner Night”, bekämpft Caduceus, wo sie nur kann und ist damit auch permanenter Gegenspieler der SC. Ihre Absicht hat weniger mit Versklavung der Menschheit zu tun, sondern der kompletten Vernichtung. Auch schön.
Und weil dies ja noch nicht ausreicht, befreit man im ersten Abenteuer auch noch eine mächtige Serpent People Sorceress, die ganz eigene Pläne hat. Verwirrend? Man mag es erstmal glauben.
Grundsätzlich hat THS ein ähnliches Problem wie alle großen Cthulhu-Kampagnen, egal welcher Regeledition: Wie soll man dies alles als SL bewerkstelligen? THS hat es aber dabei geschafft, dem SL zumindest in der Hinsicht viel Arbeit abzunehmen, dass es eine für mich logische Ordnung hat, so dass man im Zweifel schnell Antworten auf eventuell Fragen findet. Dass ein SL trotzdem, je nach den Entscheidungen der SC, eine Menge Arbeit hat, ist klar. THS hilft hierbei, als dass es Anekdoten aus ihren Playtests aufzeigt und dem SL suggeriert: “Hier, mach wie Du denkst bzw. es passt!”. Alternative Einstiegspunkte, etc….alles dabei.
Was haben wir denn an “Fleisch”, also was macht das ganze pulpig?
Nun, hier wird geschossen, Knochen gebrochen, Dinosaurier im Kongo, Angriffe von Mythoswesen auf das Flugzeug, Vulkanausbrüche, riesengroße Wasserschlangen, spektakuläre Flucht, etc.. Nochmal, dies ist Cthulhu over the top!
Ich fand die einzelnen Szenarios allesamt gut, bis auf Island (ich will jetzt nicht jedes Szenario auflisten) und eventuell das Ende, wobei vieles auch sehr hart erscheint, aber wahrscheinlich mit den Pulp Cthulhu Regeln doch machbar ist. Highlights für mich waren tatsächlich die detaillierten Nebenschauplätze (Oklahoma: Katholischer Priester, der Schlangen verehrt; New York: Das Mafia-Kapitel ist großartig!), aber auch die Gesamtkampagne kann ich mir sehr spassig vorstellen.
Von der “technischen” Seite gibt es wenig zu bemängeln; die Handouts sind gut, die Beschreibungen stimmig, die NSC gut ausgearbeitet. Schön wäre es gewesen, wenn die Bilder der Gegner und NSC größer bzw. nicht nebeneinander abgedruckt worden wären. So müsste man sie wohl aus dem pdf ausschneiden, wenn man sie einzeln präsentieren will. Und: Keine Karten für Spieler! Das mag ja bei der Erforschung eines Labors unter einem Vulkan (aka Dungeon Crawl) noch okay sein, aber bei New York, Kalkutta oder ähnlichem ist es eher…doof. Geht dann nur über die Erzählung.